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Urlaub mal anders: Plastikfischen im Mittelmeer

An einem sonnigen Junitag sticht Natalie Kaiser mit zwei Katamaranen ins Mittelmeer. Die Mitarbeiterin von IC Infraconsult segelt als Co-Skipperin mit  einer 16-köpfigen Crew von Sardinien nach Genua und zieht zu Forschungszwecken Plastikproben aus dem Wasser.

Die Segelboote von FOSsailing sind für den Forschungstörn extra mit einer Vorrichtung zum Einsammeln von Mikroplastik ergänzt worden. Ein „Mantatrawl“ wird seitlich des Schiffs ins Wasser gelassen und fischt jeweils während 30 Minuten an der Oberfläche schwimmende Kleinstteile.

An Bord helfen ein Mikroplastikforscher und eine Meeresbiologin den jungen Crewmitgliedern bei der Inspektion der Fänge. Neben kuriosem Plankton tummelt sich eine Vielzahl an Plastikstücken verschiedener Farben und Grössen im Sieb. Anschliessend werden die Proben für die weitere Auswertung an Land haltbar gemacht.

Der Segeltörn ist Teil einer wissenschaftlichen Langzeitstudie, welche die NGO „Sail & Explore“ seit 2018 im Tyrrhenischen und Ligurischen Meer durchführt. Die 2020 erstmals publizierten Ergebnisse belegen die grosse Belastung des Mittelmeers durch schwimmendes Mikroplastik – pro Quadratkilometer wurden bis zu 3.8 Millionen Partikel gezählt.

Das Segelvergnügen mit Plastikfischen zu verbinden, hat es unserer Umweltnaturwissenschaftlerin angetan. Für den Herbst warten bereits Griechenland und das ionische Meer. Schiff ahoi!

 

Unsere Mitarbeiterin Natalie Kaiser am Ruder. Die beiden Katamarane auf See vor der Insel Capraia.

Der Manta-Trawl im Wasser: So werden die Mikroplastikproben „gefischt“.

Ein unschöner Fang des Manta-Trawls: Mikroplastik und Plankton im Probebehälter.