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Umstrittenes Gesetz unter der Lupe

Das Zweitwohnungsgesetz ZWG wirkt in die richtige Richtung. Zu diesem Schluss kommt der Bundesrat an seiner Sitzung vom 12. Mai 2021. Gestützt auf die erstmalige Evaluation des noch jungen Gesetzes verortet er aber Handlungsbedarf beim Umsetzen der geltenden Vorschriften.  Nun sollen unter anderem eine neue Wissensplattform aufgebaut und die Verantwortung der Kantone im Gesetzesvollzug gestärkt werden.

IC Infraconsult hat bei der Wirkungsanalyse zum Zweitwohnungsgesetz dessen Vollzug untersucht. 15 Kantone und 300 Gemeinden gaben in einer Online-Umfrage Auskunft zu ihren bisherigen Erfahrungen in der Anwendung des Gesetzes. Anschliessend wurden 17 Fallstudien und Interviews in drei Landessprachen durchgeführt, um den aktuellen Herausforderungen beim Erfassen und Eindämmen von Zweitwohnungen auf den Grund zu gehen.

Parallelstudien zu den betrieblichen und volkswirtschaftlichen Auswirkungen zeigen, dass der Flächenverbrauch durch neu gebaute Zweitwohnungen seit der Einführung deutlich zurückgegangen ist. Die Preise für Erstwohnungen sanken, während diejenigen von Zweitwohnungen stiegen. Noch wirken jedoch Übergangseffekte durch vorgängig bewilligte Bauprojekte.

„Legiferieren ist das eine, kohärent und wirkungsvoll umsetzen, das andere“ – dies haben wir bei der Evaluation des ZWG-Vollzugs einmal mehr gelernt, sagt Mitautor Dominic Schorneck von IC Infraconsult rückblickend. Im Jahr 2025 sollen die Wirkungen des Zweitwohnungsgesetzes und der neu getroffenen Massnahmen erneut untersucht werden.