Die SBB nutzt die Wasserkraft zur Produktion von Bahnstrom. Für die Neukonzessionierung der Kraftwerke Châtelard und Vernayaz ist IC Infraconsult mit dem Umweltverträglichkeitsbericht (UVB) beauftragt. Unter unserer Leitung wird das fachlich und rechtlich komplexe Projekt von einem Konsortium realisiert, in dem die Impact SA, Hydrique Ingénieurs Sàrl, Aquarius Sàrl und die Nivalp SA mitwirken. Fachsupport leisten auch die Grolimund + Partner AG und IUB Engineering AG.

Das Mandat beinhaltet neben der UVB-Hauptstudie das Erstellen des hydrologischen Berichts, des Restwasserberichts sowie der Schutz- und Nutzungsplanung. Diese legt die Ersatzmassnahmen zur Kompensation der verstärkten Gewässernutzung fest und muss durch den Bundesrat genehmigt werden. Die Umweltsauwirkungen betreffen vor allem die Fliessgewässer und die angrenzende Trientschlucht. Sie zählt zum Bundesinventar für Landschaften von nationaler Bedeutung.

Die 80-jährige Konzession des SBB-Pumpspeicherkraftwerks Etzelwerk zur Gewinnung von Bahnstrom läuft 2017 aus. Bis 2022 darf das Etzelwerk mit einer Übergangskonzession noch betrieben werden. Im Rahmen der Neukonzessionierung evaluiert die SBB verschiedene Möglichkeiten zur Erneuerung und zum Ausbau der Anlage, die sich zwischen dem gestauten Sihlsee und dem oberen Zürichsee befindet.

IC Infraconsult erstellt die UVB-Hauptuntersuchung 1.Stufe sowie das Pflichtenheft für die Hauptuntersuchung 2. Stufe für zwei Varianten zur Konzessionserneuerung. Der Auftrag der SBB wir in Zusammenarbeit mit Limnex AG, Fischwerk, Grolimund + Partner AG und Envisco bearbeitet.

Eine der grössten Herausforderung liegt in der Definition des Ausgangszustandes, anhand welchem die Auswirkungen der Neukonzessionierung beurteilt werden. Massgebliche Umweltauswirkungen werden in Bezug auf Oberflächengewässer und Grundwasser sowie auf terrestrische Lebensräume und die Landschaft erwartet. Besonders zentral sind die Auswirkungen der Pegelschwankungen auf die Lebensräume am Sihlsee und an der Sihl. Eine weitere Herausforderung stellt die Erarbeitung des Restwasserberichts für die Sihl dar.

Die Schweizerischen Bundesbahnen SBB betreiben das Wasserkraftwerk Châtelard in der Gemeinde Finhaut im Wallis. Das Pumpspeicherkraftwerk verfügt über ein Ausgleichsbecken, das die turbinierten Wassermengen aus dem Stausee Emosson fasst. Dieses Wasser wird jeweils entweder zurück in den Stausee gepumpt oder ins Ausgleichsbecken Marécottes abgeführt. Um besser auf den unregelmässigen Elektrizitätsbedarf reagieren zu können, planen die SBB, die Speicherkapazität des Ausgleichsbeckens zu verdoppeln.

IC Infraconsult wurde von den SBB beauftragt, in Zusammenarbeit mit Nivalp AG den Umweltverträglichkeitsbericht für diese Kapazitätserweiterung zu erstellen. Die zentralen Umweltaspekte sind die Bewirtschaftung des Aushub- und Ausbruchmaterials und die Kompensation der betroffenen Waldflächen. Zudem bedingt das Projekt eine Koordination mit der Konzessionserneuerung des Wasserkraftwerks Châtelard und mit der Baustelle des Wasserkraftwerks Nant de Drance.